Die Kunst des bleibenden Eindrucks: 6 Tipps für erfolgreiche Bewerber:innen

Wir alle wissen: Der erste Eindruck ist im beruflichen Kontext entscheidend. Doch oft wird die Bedeutung des letzten Eindrucks unterschätzt. Gerade in Vorstellungsgesprächen hallt er lange nach und formt unser berufliches Image. In diesem Artikel erfährst du, warum der letzte Eindruck genauso wichtig ist wie der erste und wie du ihn gezielt beeinflussen kannst. Denn nicht nur, wie du den Raum betrittst, sondern auch, wie du ihn verlässt, prägt nachhaltig. Entdecke die Psychologie dahinter und lerne, wie du deinen letzten Eindruck als Schlüssel zum beruflichen Erfolg nutzen kannst.

Die Kunst des bleibenden Eindrucks als Bewerber:in

Lesedauer: 05 min | veröffentlicht am 22.02.2024
Zielgruppe: Bewerber:innen
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Hinterlasse als Bewerber:in einen bleibenden Eindruck
Erster vs. Letzter Eindruck beim Vorstellungsgespräch

Während bisher der Fokus oft auf dem ersten Eindruck lag, ist es an der Zeit, dem letzten Eindruck die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken.

Der erste Blick auf eine Person entscheidet innerhalb von Millisekunden über

  1. Sympathie oder
  2. Abneigung.

Weniger bekannt ist jedoch, dass auch dem letzten Eindruck ein mächtiges psychologisches Prinzip zugrunde liegt, das du gezielt für dich nutzen kannst. Mit Übung und Bewusstsein kannst du nicht nur den ersten Eindruck meistern, sondern auch einen beeindruckenden letzten Eindruck hinterlassen, der lange nach dem Gespräch nachwirkt.

Lass uns aber noch etwas in die Theorie eintauchen!

Was ist der Rezenzeffekt?

Atkinson und Shiffrin veröffentlichten 1968 ein Werk zum Kurzzeitgedächtnis.

Der Rezenzeffekt beschreibt die Neigung, dass jüngere Ereignisse und Informationen einen größeren Einfluss auf Entscheidungen haben als ältere. 
Dieses Phänomen manifestiert sich in diversen Bereichen, von der Wirtschaft bis zur Psychologie. In einem Bewerbungsgespräch bedeutet das, dass aktuelle Ereignisse und Antworten eine stärkere Gewichtung haben, einschließlich unserer jüngsten Interaktionen wie Antworten, Fragen und Abschiedsformeln der Bewerber:innen.

6 Tipps für einen bleibenden Eindruck als Bewerber:in

1) Gesprächsaufbau im Bewerbungsgespräch

Um einen bleibenden Eindruck als Bewerber:in zu hinterlassen, ist es wichtig zu erkennen, dass der letzte Eindruck, aufgrund unseres Kurzzeitgedächtnisses, oft stärker nachwirkt als der erste.

Daher solltest du das Vorstellungsgespräch strategisch aufbauen, mit dem Gedanken:

Das Beste kommt zum Schluss! Behalte deine aussagekräftigsten Stärken und Alleinstellungsmerkmale für den Schluss auf und sorge dafür, dass du kurz vor dem Ende des Gesprächs noch einmal strahlst, um sicherzustellen, dass dein Glanz im Gedächtnis der Gesprächspartner:innen verankert bleibt.

2) Die richtige Antwort auf: „Haben Sie noch Fragen?“

Diese Frage zählt zu den Favoriten der Personalverantwortlichen und wird häufig am Ende von Vorstellungsgesprächen gestellt. 

An der Reaktion der Bewerber:innen lassen sich wichtige Einsichten gewinnen:

  • Wie stark ist das tatsächliche Interesse?
  • War die Aufmerksamkeit während des Gesprächs vorhanden?

Bereite dich auf diese Frage genauso gründlich vor wie auf andere Bewerbungsfragen. Sollten während des Gesprächs keine spezifischen inhaltlichen Fragen aufkommen, bietet es sich an, nach dem Hintergrund der offenen Stelle zu fragen.

Alternativ könntest du nach Anforderungen erkunden, die in der Stellenanzeige nicht erwähnt wurden.

3) Zusammenfassung: Warum eignest du dich perfekt für die beworbene Stelle?

Gegen Ende des Gesprächs bietet sich möglicherweise die Gelegenheit, noch einmal deutlich zu unterstreichen, warum du die ideale Kandidatin oder der ideale Kandidat für die Stelle bist.

Fasse prägnant und wirkungsvoll zusammen, weshalb du ein starkes Interesse an der ausgeschriebenen Position hast, warum deine Qualifikationen dich für den Job prädestinieren und welche Erkenntnisse du aus unserem Gespräch mitnimmst.

Zeige dabei klar auf, wie deine Fähigkeiten und Erfahrungen perfekt mit den Anforderungen der Stelle übereinstimmen und wie motiviert du bist, einen wertvollen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens zu leisten.

4) Welche Fragen eignen sich als Bewerber:in am Ende des Vorstellungsgesprächs?

Anstatt in den nächsten Tagen mit Unsicherheiten zu kämpfen, ist es absolut in Ordnung, genau nachzufragen. Lass keine Fragen offen. Ein selbstbewusstes Nachfragen verleiht deinem letzten Eindruck eine authentische Note.

Ein paar Beispielfragen für dich:

  1. Könnten Sie mir mehr über die Unternehmenskultur und die Teamdynamik erzählen?
  2. Welche Möglichkeiten zur beruflichen Weiterentwicklung bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern?
  3. Gibt es spezifische Herausforderungen oder Projekte, auf die sich das Team in nächster Zeit konzentrieren wird?
  4. Könnten Sie mir mehr über die Erfolgsgeschichten früherer Mitarbeiter:innen erzählen, die in dieser Position erfolgreich waren?
  5. Wie sieht der oder die ideale Kandidat:in für diese Position aus, und welche Eigenschaften sind für den langfristigen Erfolg in dieser Rolle entscheidend?
  6. Wie würden Sie den Arbeitsalltag für diese Position beschreiben? Gibt es flexible Arbeitsmodelle wie etwa Home Office, Remote Work o.ä.?
  7. Könnten Sie mir mehr über die nächsten Schritte im Bewerbungsprozess und den voraussichtlichen Zeitrahmen für Feedback geben?

5) Wie sieht die perfekte Verabschiedung als Bewerber:in aus?

Halte deine Haltung fest und zeige Selbstbewusstsein – Denn eingesunkene Schultern und ein gesenkter Kopf vermitteln kein Gefühl von Selbstsicherheit und Siegesgewissheit.

Beim letzten Eindruck sollte jedoch auch der Abschied bedacht werden, insbesondere der Händedruck. Dieser beeinflusst maßgeblich, welcher Eindruck beim Personalverantwortlichen zurückbleibt.

Die Verabschiedung nach einem Bewerbungsgespräch ist eine wichtige Gelegenheit, um einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Hier sind einige Schritte, die dabei helfen können:

  1. Bedanke dich höflich für die Zeit und die Gelegenheit, am Gespräch teilgenommen zu haben.
  2. Betone dein Interesse an der Position und am Unternehmen erneut.
  3. Frage höflich nach dem weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses und den voraussichtlichen Zeitrahmen für Rückmeldungen.
  4. Biete an, weitere Informationen bereitzustellen, falls benötigt, und bedanke dich erneut für die Möglichkeit.
  5. Verabschiede dich höflich und mit einem festen Händedruck, falls dies angebracht ist, oder mit einem Dank und einem freundlichen Abschied, wenn das Gespräch virtuell stattfand.

Ein professioneller und respektvoller Abschied zeigt deine Wertschätzung für die Gelegenheit und unterstreicht dein Interesse an der Position.

6) Wie sollte der perfekte Händedruck sein?

Der perfekte Händedruck sollte fest, aber nicht zu fest sein. Eine angemessene Festigkeit signalisiert Selbstbewusstsein und Respekt, während ein zu festes Drücken als aggressiv oder dominant wahrgenommen werden kann.

Achte darauf, dass deine Hand trocken ist und dass du Blickkontakt hältst, während du den Händedruck ausführst. Ein solcher Händedruck vermittelt Professionalität und hinterlässt einen positiven Eindruck.

Schlaffer Händedruck = UNSICHERHEIT

Zu fester Händedruck = UNNACHGIEBIGKEIT

Halte daher die Balance, um einen bleibenden positiven Eindruck zu hinterlassen.

FAQs zum Thema:
Die Kunst des bleibenden Eindrucks

1. Frage:

Warum ist der letzte Eindruck so wichtig?

Antwort: Der Rezenzeffekt besagt, dass wir das, was kürzer zurückliegt, besser bewerten. Somit hallt der letzte Eindruck im Vorstellungsgespräch am stärksten nach.

2. Frage:

Was ist der Rezenzeffekt?

Antwort: Der Rezenzeffekt ist ein psychologisches Prinzip. Wir machen diesen Beurteilungsfehler aufgrund des Kurzzeitgedächtnisses: Jüngere Ereignisse bewerten wir demnach stärker, weil wir uns besser daran erinnern können.

3. Frage:

Wie auf das Vorstellungsgespräch vorbereiten?

Antwort: Bereite dich auf den ersten Eindruck und möglicherweise aufkommende Fragen gut vor. Vergiss aber nicht, auch dem letzten Eindruck etwas Vorbereitungszeit zu widmen. Er ist es nämlich, der am stärksten nachhallt.

4. Frage:

Wie kann man sich im Vorstellungsgespräch auf Rückfragen vorbereiten?

Antwort: Um beim Gespräch nicht überrumpelt zu werden und sprachlos herumzudrucksen, kannst du dir einige Rückfragen überlegen, die du gegebenenfalls zücken kannst. Du könntest nach dem Grund der freien Stelle oder nach dem weiteren Verlauf des Bewerbungsprozesses fragen.

5. Frage:

Wie kann man einen bleibenden Eindruck hinterlassen?

Antwort: Heb dir deine größten Stärken für den Schluss auf. Stelle interessierte Fragen. Achte auf deine Körpersprache. Fasse deine wichtigsten Argumente am Ende prägnant zusammen.

 

Wir fassen zusammen

Indem du das psychologische Prinzip des Rezenzeffekts berücksichtigst, kannst du dein Vorstellungsgespräch erfolgreich abschließen. Der Rezenzeffekt besagt, dass jüngste Ereignisse einen stärkeren Eindruck hinterlassen als ältere.

Daher ist es wichtig, deine aussagekräftigste Stärke bis zum Schluss aufzuheben. Indem du diese zum Ende hin präsentierst, bleibt sie besonders frisch im Gedächtnis der Personalverantwortlichen. Zusätzlich solltest du interessierte Fragen stellen, um dein Engagement und Interesse zu unterstreichen. Nutze die Gelegenheit, um wichtige Punkte noch einmal klar und prägnant zusammenzufassen. 

Beachte dabei auch deine Körpersprache, denn sie trägt maßgeblich zum Gesamteindruck bei. Ein aufrechter Gang, Blickkontakt und ein selbstbewusster Händedruck können einen positiven und bleibenden Eindruck hinterlassen.

 

Maria Schätzer, BA

Nach ausgedehnten Weltreisen und einer Yogaausbildung in Indien habe ich mit Mitte 20 mein Germanistik-Studium abgeschlossen und hatte einen Traum: das Schreiben zum Beruf zu machen. Mit den Jahren wuchsen meine selbstständigen Projekte, während ich mein Angestelltendasein immer weiter zurückschrauben konnte. Heute arbeite ich vollkommen selbstständig als Yogalehrerin und Autorin. Ich setze Biografien für Klienten um, schreibe Werbetexte und blogge. Diese Tätigkeiten erlauben es mir, weitestgehend ortsunabhängig zu arbeiten. Immer wieder reise ich mit meinem Notebook und hole mir weltweit Inspiration und Input für meine Texte.

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