Typische Fragen im Bewerbungsgespräch für Berufseinsteiger:innen

Du suchst nach einer neuen beruflichen Herausforderung - ein neuer Job, ein Praktikumplatz oder willst die praktische Arbeitswelt nach deinem Studium kennenlernen? In diesem Blogbeitrag erfährst du mehr über die typischen Fragen in einem Vorstellungsgespräch, wie du die Fragen am besten beantwortest und was du bei der Gehaltsverhandlung beachten musst.

Typische Fragen im Bewerbungsgespräch

Individualität der Bewerbungsprozesse

Wenn du gerade auf der Suche nach einem neuen Job bist, durchforstest du sicher viele Stellenanzeigen und bewirbst dich fleißig. Haben deine Bewerbungsunterlagen überzeugt, folgt die Einladung zum Bewerbungsgespräch.

Die Freude ist groß, weicht aber dennoch schnell einer gewissen Ernüchterung, denn Fragen über die Vorbereitung machen sich breit:

  • Welche Fragen werden wohl gestellt?
  • Soll ich eigene Fragen mit einbringen?
  • Wie verhandle ich mein Gehalt geschickt?

Vorstellungsgespräche sind natürlich ein sehr individuelles Verfahren. Trotzdem sich vermehrt digitalisierte Verfahren am Arbeitsmarkt durchsetzen (teilweise unterstützt durch künstliche Intelligenz), konzentrieren wir uns in diesem Beitrag auf die herkömmliche Vorgehensweise – nämlich von Angesicht zu Angesicht.

Jede*r Bewerber:in und jede*r Personaler:in bringt seine ganz eigene Persönlichkeit und eigene Fragen mit ein, sodass kein Bewerbungsgespräch dem anderen gleicht. Bestimmt hast du das selbst bereits erlebt: Während das eine Vorstellungsgespräch fabelhaft lief und ein angenehmes Gesprächsklima schnell herzustellen war, lief das andere Gespräch aus irgendeinem Grund nicht so gut. In fast jedem Vorstellungsgespräch gibt es dennoch ein paar typische Fragen, auf die du dich sehr gut vorbereiten kannst.


Typische Fragen im Bewerbungsgespräch

1. Was sind Ihre Stärken und wo sehen Sie Ihre Schwächen?

Zu den sogenannten „All Time Classics“ in Bewerbungsgesprächen gehören wohl diese beide Fragen. Über welche Stärken man verfügt, ist meist relativ leicht zu beantworten. Achte allerdings darauf, deine Stärken auch mit konkreten Beispielen zu untermauern. In welchen Situationen hast du beispielsweise Ehrgeiz oder Flexibilität gezeigt?

Etwas schwieriger zu beantworten ist die Frage nach den Schwächen. Obwohl diese Frage in vielen Bewerbungsgesprächen vorkommt, verunsichert sie viele Bewerber:innen dennoch stark und kann sie ganz schön ins Schwitzen bringen. Wer Dinge wie „fehlender Ehrgeiz“ oder „Ungenauigkeit“ erwähnt, kann sich schnell ins Aus katapultieren.

Der Grat zwischen richtiger und falscher Antwort ist sehr schmal. Nenne hier am besten „Schwächen“, aus denen dein zukünftiger Arbeitgeber auch etwas Positives ziehen kann.

Charaktereigenschaften wie

  • Ungeduld,
  • Sturheit oder
  • Perfektionismus

können durchaus auch als positiv gewertet werden.

2. Warum wollen Sie für unsere Firma arbeiten?

Zu den Klassikern gehört auch diese Frage. Setze dich vor deinem Bewerbungsgespräch mit der Firmenphilosophie, den Leistungen und Kennzahlen des Unternehmens auseinander. Der*die Chef*in möchte wissen, was du über die Geschichte des Betriebs weißt, ob du die Produkte kennst, die sie vertreiben und was du dir von deiner zukünftigen Stelle erwartest. Er möchte herausfinden, ob du dich mit dem Unternehmen identifizieren kannst. Auf diese Frage kann man sich sehr gut vorbereiten!

3. Warum sind Sie der*die ideale Kandidat*in für den Job?

Bei dieser Frage geht es darum herauszufinden, was dich im Vergleich zu anderen Bewerber:innen auszeichnet und warum der*die Chef*in gerade dich für die Position auswählen sollte.

Es geht also weniger um deine persönlichen Qualifikationen als vielmehr um deine fachlichen Qualifikationen.

  • Was hast du in deinen bisherigen Praktika und Jobs gelernt?
  • Hast du Auslandserfahrungen gesammelt?
  • Welchen Studienschwerpunkt hattest du?
  • Worum ging es in deiner Bachelor- bzw. Masterarbeit?
  • Verfügst du über spezielle Sprachkenntnisse?
  • Hast du vielleicht bestimmte Zusatzausbildungen absolviert?
  • All das solltest du so konkret wie möglich schildern. Erläutere zum Beispiel welche Aufgaben du im Praktikum oder im vorherigen Job übernehmen musstest und was du daraus gelernt hast.

4. Was hat es mit Ihrer Lücke im Lebenslauf auf sich?

Zu einer kleinen Lücke im Lebenslauf kann es schnell einmal kommen. Vielleicht hast du dir eine Auszeit im Ausland gegönnt, musstest ein Familienmitglied pflegen oder dich um dein Kind kümmern.

Das ist vollkommen in Ordnung und sollte jeder Arbeitgeber verstehen können. Wie erklärt man jedoch eine schlechte Note in der Abschlussarbeit oder dass man länger studiert hat, als die Regelstudienzeit es vorsieht?

Wenn du dir dein Studium selbst finanzieren musstest und sich der Abschluss aufgrund von Arbeit verzögert hat, wird dafür sicher Verständnis gezeigt. Sollte der*die Chef*in nach der schlechten Abschlussnote fragen, antworte am besten ganz selbstbewusst mit

  • „damit war ich auch nicht glücklich“ oder mit
  • „Sie stellen mich ja wegen meiner Stärken ein“ und verweise anschließend auf einen Erfolg von dir, wie beispielsweise eine gute Note im Praktikum oder ein tolles Dienstzeugnis.

5. Wo sehen Sie sich in 5 Jahren?

Auch diese Frage stellen Personaler:innen gerne. Dein:e zukünftige*r Chef*in möchte mit dieser Frage feststellen, ob es sich lohnt, in dich zu investieren. Immerhin musst du in das Unternehmen eingearbeitet werden und wirst vielleicht auch in Firmengeheimnisse eingeweiht. Mit dieser Frage möchte der*die Chef*in aber auch mehr über deine Motivation und deine Ziele herausfinden.

Eine gute Antwort auf diese Frage wäre, dass du dich gerne beruflich und persönlich weiterentwickeln willst und gerne Verantwortung übernehmen möchtest.

6. Sind Sie ein Teamplayer?

Eine weitere wichtige Eigenschaft in nahezu jedem Beruf ist Teamfähigkeit. Dein:e zukünftige*r Chef*in möchte gerne wissen, in welchen Bereichen du bereits Teamerfahrungen gesammelt hast und welche Rolle du in der Gruppe einnimmst. Nenne konkrete Beispiele aus einem deiner Nebenjobs oder Praktika.

Wenn du bisher keine Berufserfahrungen gesammelt hast, findet sich bestimmt auch ein Beispiel aus deinem Privatleben. Als Student:in kannst du auch erwähnen, dass du in Seminaren häufig in Teams arbeiten musst und der Erfolg einer Präsentation und einer Seminararbeit maßgeblich von der Teamarbeit abhängt.

7. Haben Sie sich auch bei anderen Firmen beworben?

Mit dieser Frage möchte dein Gegenüber feststellen, wie sehr du den Job wirklich möchtest und ob er sich schnell entscheiden muss, wenn er dich möchte. Du kannst diese Frage ganz klar mit Ja beantworten. Es ist üblich, sich auf mehrere Stellen gleichzeitig zu bewerben und davon wissen die Unternehmen auch. Achte allerdings darauf, dass die Stellen nicht völlig gegensätzlich zum derzeitigen Job sind und betone, wie gern du den Job trotz der anderen Bewerbungen hättest.


Tipps für die Gehaltsverhandlung

So langsam neigt sich das Bewerbungsgespräch dem Ende zu, doch eine heikle Frage muss noch beantwortet werden – die Frage nach dem Gehalt.

Vor allem Berufseinsteiger:innen sollten sich gut auf diese Frage vorbereiten. Wenn du zu wenig forderst, können Personaler:innen das als mangelndes Selbstvertrauen oder Unerfahrenheit interpretieren. Wenn du zu viel forderst, gefährdest du allerdings deine Chancen auf den Job. Am besten trumpfst du also mit einer realistischen Gehaltsspanne auf.

Doch welche Gehaltsvorstellungen sind denn nun realistisch?

Das hängt zum Beispiel von deinen Qualifikationen, Erfahrungen und Fähigkeiten ab. Informiere dich beispielsweise bei berufserfahrenen Bekannten, die in derselben Branche arbeiten, welche Verdienstmöglichkeiten im angestrebten Job realistisch sind.


UNSER FAZIT FÜR DICH

Wenn du zum Vorstellungsgespräch eingeladen wirst, ist bereits die erste Hürde geschafft. Auf vorgestellten Fragen kann man sich sehr gut vorbereiten. Bei Fragen nach den Schwächen oder warum man so lange studiert hat, können Bewerber:innen leicht ins Schwitzen geraten. Doch auch diese Fragen lassen sich mit etwas Vorbereitung sehr gut beantworten.

Das Wichtigste ist ehrlich und authentisch zu bleiben!

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