Job-Chancen multiplizieren: Die Taktik hinter erfolgreichen Mehrfachbewerbungen

Das ersehnte Unternehmen, in dem du stets arbeiten wolltest, hat endlich Stellen ausgeschrieben – und das Beste daran: Unter den Angeboten verbergen sich gleich zwei Positionen, die dein Interesse wecken. Ein Volltreffer! Die Versuchung, sich auf beide zu bewerben, um die Chancen zu maximieren, ist groß. Dieser Gedanke ist nicht unbegründet, allerdings birgt die Kunst der Mehrfachbewerbung einige Tücken, die es zu bedenken gilt, um Erfolg nicht zu gefährden.

Erfolgreiche Mehrfachbewerbungen

Kategorie: Bewerbungstipps | Lesedauer: 03 min | aktualisiert am 23. April 2024
Zielgruppe: Bewerber:innen
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Mehrfachbewerbungen: Eine erfolgsversprechende Strategie – so scheint es

Zwei Jobs, die dir auf den ersten Blick zusagen, springen dir ins Auge. Diese einmalige Gelegenheit, gleichzeitig auf zwei vielversprechende Positionen in deinem Traumunternehmen abzuzielen, fühlt sich an wie ein Glücksgriff. Doch damit die Entscheidung für eine Mehrfachbewerbung nicht den Eindruck erweckt, dass du es einfach nur auf jede verfügbare Stelle abgesehen hast, bedarf es einer sorgfältigen Begründung.

Das bloße Versprechen "Ich mache alles, was ihr wollt" wird dem Anspruch der Personalverantwortlichen nicht gerecht. Ihnen ist es von großer Bedeutung, die ausgeschriebenen Positionen mit Persönlichkeiten zu besetzen, die nicht nur fachlich qualifiziert sind, sondern auch optimal zur Unternehmenskultur passen.

Risiken von Mehrfachbewerbungen

Das größte Risiko von Mehrfachbewerbungen im gleichen Unternehmen ist, dass beide schnell beliebig wirken können. Besonders dann, wenn deine Qualifikationen und Soft Skills nicht wirklich auf beide passen, kann es bei den Personalverantwortlichen schnell den Eindruck erwecken, dass du dich einfach auf gut Glück willkürlich bewirbst.

Es werden schließlich nur Kandidat:innen in Betracht gezogen, die glaubwürdig darlegen können, dass sie für den Job der:die Richtige sind. Mehrfachbewerbungen können diese Glaubwürdigkeit schnell in den Boden stampfen und so die vermeintlich größeren Jobchancen minimieren.

Deshalb ist es wichtig, Mehrfachbewerbungen sinnvoll zu begründen.


6 Tipps für erfolgreiche Mehrfachbewerbungen

Dass es deine Jobchancen im Traumunternehmen erhöhen kann, mehrere Bewerbungen abzuschicken, stimmt schon. Wichtig ist, dass sie gut begründet werden und du einige Punkte beachtest.

1) Nicht mehr als zwei Bewerbungen pro Unternehmen

Sende an ein Unternehmen niemals mehr als zwei Bewerbungen. Auch wenn es sich um einen großen Konzern handelt, der viele Stellen ausschreibt, solltest du davon absehen, dich auf alles Mögliche zu bewerben. Du büßt dann nämlich deine Glaubwürdigkeit ein.

2) Individuelle Bewerbungen pro Job

Sende bloß nicht die gleiche Bewerbung für beide Stellen. Wenn du in deinen Unterlagen nur die Stellenbezeichnung variierst, vermittelt das keinen guten Eindruck. Vielmehr solltest du darauf achten, deine Eignung für beide Stellen individuell zu begründen.

In beiden Bewerbungen ist es ratsam, auf deine breitgefächerten Interessen und Qualifikationen aufmerksam zu machen. Arbeite in den Motivationsschreiben genau heraus, was dich auf genau diese Stelle vorbereitet hat und welche Qualifikationen und Soft Skills du mitbringst, um den Job optimal ausführen zu können.

3) Transparenz als großer Vorteil

Anstatt kommentarlos beide Bewerbungen abzuschicken, setze lieber auf Transparenz: Füge im Anschreiben die Notiz hinzu, dass du dich auch auf eine zweite Stelle im Unternehmen beworben hast. Auch eine kurze Begründung ist hier angebracht. Formuliere kurz, warum du dich für die Mehrfachbewerbung entschieden hast. Von Anfang an die Karten offen auf den Tisch zu legen, ist ehrlich und du wirkst damit authentisch.

Wenn du bereits das "Warum" sorgfältig durchdachst, bereitest du dich automatisch auf die gängige Interviewfrage "Warum möchten Sie sich gerade bei uns bewerben?" vor, für den Fall, dass es zu einem Vorstellungsgespräch kommt:

Warum bewerben Sie sich bei uns?“ Bewerbungsfrage im Check

4) Widersprüche in den Bewerbungsunterlagen vermeiden

Achte penibel darauf, dass sich deine beiden Bewerbungen in keinem Satz widersprechen. Wenn du behauptest, die eine Stelle wäre dein Traumjob, solltest du nicht dieselbe Behauptung in der zweiten Bewerbung aufstellen. Nimm dir genug Zeit die beiden Bewerbungen nach dem Fertigstellen genau miteinander zu vergleichen und Widersprüche konsequent zu streichen. Sonst leidet deine Glaubwürdigkeit!

5) Bewerbungen zeitversetzt versenden – Favorit zuerst

Besser, als beide Bewerbungen zugleich abzuschicken, ist es, vor der zweiten ein paar Tage vergehen zu lassen. Dabei spielt auch die Reihenfolge eine Rolle: Für die favorisierte Stelle bewirbst du dich zuerst; zwei, drei Tage später sendest du dann die Bewerbung für die zweite Wahl.

6) Muss-Qualifikationen genau prüfen

Besonders die Muss-Qualifikationen solltest du bei beiden Stellen erfüllen. Je ähnlicher sie sich sind, desto besser. Es macht keinen Sinn, sich auf eine Stelle zu bewerben, die schon auf den ersten Blick außer Reichweite liegt. Wenn du nicht alle Kann-Qualifikationen erfüllst, ist das aber kein Hindernis für die Mehrfachbewerbung.

Über- oder unterqualifiziert? Darum solltest du dich trotzdem bewerben

Wir fassen zusammen

Insgesamt betrachtet bieten Mehrfachbewerbungen im gleichen Unternehmen zweifelsohne die Möglichkeit, deine Jobchancen zu erhöhen. Um jedoch sicherzustellen, dass dieses taktische Vorgehen nicht kontraproduktiv wird, ist eine klare und durchdachte Begründung der Mehrfachbewerbung entscheidend. Deine Bewerbungen sollten eindeutig zeigen, warum du für beide Stellen optimal geeignet bist, ohne dabei in Widersprüche zu verfallen. Es ist von essenzieller Bedeutung, selbstbewusst zu kommunizieren, dass du dich bewusst für die Mehrfachbewerbung entschieden hast. Bei geschickter Umsetzung könntest du schon bald die Türen deines Traumunternehmens durchschreiten und in der gewünschten Position tätig werden.

 

Maria Schätzer, BA

Nach ausgedehnten Weltreisen und einer Yogaausbildung in Indien habe ich mit Mitte 20 mein Germanistik-Studium abgeschlossen und hatte einen Traum: das Schreiben zum Beruf zu machen. Mit den Jahren wuchsen meine selbstständigen Projekte, während ich mein Angestelltendasein immer weiter zurückschrauben konnte. Heute arbeite ich vollkommen selbstständig als Yogalehrerin und Autorin. Ich setze Biografien für Klienten um, schreibe Werbetexte und blogge. Diese Tätigkeiten erlauben es mir, weitestgehend ortsunabhängig zu arbeiten. Immer wieder reise ich mit meinem Notebook und hole mir weltweit Inspiration und Input für meine Texte.

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