Karriere(um)bruch: Deine Reise zur beruflichen Neuorientierung

Man sollte nicht bei jedem kleinen Gegenwind im Leben das Handtuch werfen – schon klar. Aber ein Leben leben, das dir nicht entspricht? Bis du nur noch existierst, anstatt aus den Vollen zu schöpfen? Das passiert, wenn du jahrelang 40 Stunden pro Woche im falschen Job verbringst. Du kannst dort dein Potential nicht richtig ausleben, deine Stärken werden nicht gesehen, DU wirst nicht gesehen. Bis du dich irgendwann klein fühlst. Wenn du an diesem Punkt bist, lohnt es sich auf jeden Fall, über eine berufliche Neuorientierung nachzudenken und um dieses Thema handelt es sich in unserem heutigen Blogbeitrag.

Reise zur beruflichen Neuorientierung

Arbeitswelt | Lesedauer: 5 min | veröffentlicht am 12. September 2023
Zielgruppe: Mutige Quereinsteiger:innen
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Berufliche Neuorientierung bedeutet …

… nachdenken – genau! Wenn du den Gedanken zur Möglichkeit einer beruflichen Neuorientierung gefasst hast, gilt es, keine voreiligen Schlüsse zu ziehen. Du könntest selbstverständlich zum Hörer greifen, den Chef anrufen und ihm sagen, dass er dich mal kreuzweise kann.

ODER du nimmst dir Zeit und überlegst dir diesen lebensverändernden Schritt in aller Ruhe.

Eine berufliche Neuorientierung bedeutet nämlich nicht nur, das Unternehmen zu wechseln:

Definition: Eine berufliche Neuorientierung bedeutet, dass man die Branche bzw. das Berufsfeld wechselt. Dahinter steht eine ganz neue Tätigkeit.

Das bedeutet einen tiefen Einschnitt in deine alltäglichen Abläufe und der will wohl überlegt sein.

Nimm unseren Leitfaden als Anhaltspunkt für deine Überlegungen und werde dir im ersten Schritt über das WARUM? klar, bevor du dich dem WIE? widmest.


WARUM?

Liegt es an der Firma?

Stell dir die Frage, ob es der Beruf an sich ist, der dich unglücklich macht oder ob du lediglich in der falschen Firma gelandet bist. Bevor du die Entscheidung für eine berufliche Neuorientierung triffst, ist es wichtig, dir darüber im Klaren zu sein, was denn eigentlich das Problem ist.

  • Ist es die Art, wie dein Chef mit dir umspringt?
  • Fehlende Kommunikation im Team?
  • Die Einteilung der Arbeitszeit?
  • Oder willst du dich wirklich umorientieren, weil die Aufgaben, die du tagein, tagaus erfüllst, dir nicht entsprechen?

Hier gilt es zu klären, ob es genügen würde, das Unternehmen zu wechseln oder ob eine berufliche Neuorientierung der richtige Weg ist, um frischen Wind in deinen Alltag zu bringen.


Liegt es an meiner Tätigkeit?

  • Wenn du morgens einen Blick auf deine To-Dos wirfst, wird dir übel?
  • Du weißt nicht, wie du alles schaffen sollst?
  • Oder langweilen dich deine Aufgaben zu Tode?
  • Hat deine Arbeit überhaupt etwas mit dir zu tun?
  • Mit deinen Stärken und Vorlieben?
  • Wirst GENAU DU gebraucht, um die To-Dos abzuarbeiten oder könnte man dich mit einem Fingerschnips ersetzen?

Wenn dir klar wird, dass du in deinem Berufsfeld täglich mit Aufgaben konfrontiert bist, die deinem Wesen nicht entsprechen und dich permanent langweilen oder überfordern, dann ist eine berufliche Neuorientierung sinnvoll.


Liegt es (auch) an mir?

Nicht immer angenehm, in die Tiefe zu gehen und sich selbst zu hinterfragen. Das Zauberwort lautet: Reflexion.

Öfter als man denkt haben die eigenen Probleme etwas mit einem selbst zu tun. Meistens ist es nicht nur das Außen, das die Umstände schwierig macht und uns an unsere Grenzen kommen lässt. In den allermeisten Fällen erzeugen wir Probleme im Außen als einen Spiegel von etwas Innerem, das wir mit uns herumtragen.

Frag dich also selbst: Was hat der Trott in meinem Arbeitsalltag mit mir zu tun? Sei dabei gnadenlos ehrlich zu dir, denn nur so kannst du einen Kurswechsel in die richtige Richtung hinlegen.


WARUM ALSO?

Wenn du dir diese Fragen gestellt hast, ist dir nun klar geworden, woher dein tiefer Wunsch, den Beruf zu wechseln, rührt.

  • Genügt es, bloß das Unternehmen zu wechseln oder ist es wirklich sinnvoll, dich beruflich ganz neu auszurichten?
  • Und welche Rolle spielst du selbst dabei?
  • Wie wirst du mit dem neuen Umfeld umgehen, damit es lange floriert und dich glücklich macht?

WIE?

„Wege entstehen dadurch, dass man sie geht.“
- Franz Kafka -

Große Lebensentscheidungen, wie es auch die berufliche Neuorientierung eine ist, können schon mal ein wenig Angst einjagen. Die Veränderung türmt sich wie ein unüberwindbares Hindernis vor dir auf und du hast das Gefühl, im Ist-Zustand gefangen zu sein. Du traust dich nicht, die Kletterpartie zu starten, weil du nicht weißt, wie du es angehen sollst.

Erst mal ruhig durchatmen. Du musst nichts überstürzen. Geh einen kleinen Schritt nach dem anderen – bis du an deinem Ziel eines erfüllteren Berufslebens angekommen bist.

Job, Beruf, Berufung, Karriere: Die Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Stärken und Schwächen

Nachdem du weißt, wieso du überhaupt den Beruf wechseln möchtest, ist es wichtig, dir klarzumachen, worauf es dir bei der Wahl ankommt. Dazu musst du dich selbst gut kennen – nur dann wählst du so, dass du am Ende zufrieden über das neue Umfeld blicken kannst.

Worin bist du unschlagbar?

Dein neuer Beruf sollte randvoll mit Aufgaben sein, für die du deine Stärken einsetzen kannst.

Was gelingt dir nicht so gut?

In jedem Job gibt es auch To-Dos zu erledigen, die dir schwerfallen. Das ist ganz normal. Doch mal ehrlich – damit du glücklich und nicht überfordert bist, sollte der Großteil deiner Tätigkeit auf den Säulen deiner Stärken stehen können.


Werte

  • Woran glaubst du?
  • Und wofür stehst du ein?

Damit du dich langfristig mit deinem neuen Beruf orientieren kannst, sollte das Unternehmen sowie die Arbeit an sich deinen Werten entsprechen. Dein Beruf sollte dem, was dir privat wichtig ist, nicht widersprechen.

Wenn du auf Umweltschutz und Nachhaltigkeit Wert legst, wird es dich auf Dauer unglücklich machen, in einem Unternehmen zu arbeiten, das diese Werte nicht lebt. Sollte das auf dich zutreffen, so achte bei der Auswahl des richtigen Arbeitgebers zusätzlich auf ein mögliches „Greenwashing“.

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Beruflich orientieren

Wenn du diesen tiefen Reflexionsprozess gemeistert hast, wird es Zeit, dich zu fragen, wohin die Reise gehen wird. Du weißt nun, was du kannst und was du brauchst. Nimm dir am besten einen Zettel zur Hand, schreib dir nochmal deine Stärken, Schwächen und Werte auf und überlege dann, welche Berufsfelder deinem Charakter entsprechen.

Vielleicht hast du ja schon eine Idee? – Dann nichts wie aufschreiben. Nimm dir für diesen Schritt ruhig genug Zeit. Eine so große Veränderung muss nicht von heute auf morgen vollzogen werden. Du kannst deine Mindmap immer wieder weglegen, darüber schlafen und erweitern – bis sich vor deinem inneren Auge ein klares Bild abzeichnet.


Ausbildung/ Weiterbildung/ Umschulung suchen

Zuerst musst du in dir Klarheit schaffen. Erst, wenn du deinen Kurs gefunden hast, gehst du aufs Ganze.

Jetzt ist es wichtig, einen Schlachtplan festzulegen.

  • Wie wirst du die berufliche Neuorientierung umsetzen?
  • Ist für den Beruf, den du in deinem Reflexionsprozess ins Auge gefasst hast, eine Ausbildung erforderlich?
  • Reicht eine Weiterbildung?
  • Oder kannst du eine Umschulung machen?
  • Wann ist der richtige Zeitpunkt, die Bombe in deiner momentanen Firma platzen zu lassen?
  • Musst du dir noch ein finanzielles Polster ansparen oder bist du schon bereit für den Absprung?
  • Welche Förderprogramme gibt es? – Informier dich beim AMS und der AK. Vielleicht ist eine Bildungskarenz sinnvoll. Oder du findest eine andere Fördermöglichkeit, die dir den Umstieg finanziell erleichtert.
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Wir fassen zusammen

Eine berufliche Neuorientierung will wohl überlegt sein. Diese Tatsache muss man anerkennen. Bevor du dich also dafür entscheidest, dein Berufsleben auf den Kopf zu stellen, geh in dich und kläre ab, woher der Wind weht.

Wenn dir glasklar ist, dass du in deinem Beruf unglücklich bist und er dich klein hält, dann macht es durchaus Sinn, den Prozess der beruflichen Neuorientierung anzugehen. Wenn du dabei besonnen einen Schritt nach dem anderen machst, steht einer strahlenden Zukunft nichts im Weg.

 

Maria Schätzer, BA

Nach ausgedehnten Weltreisen und einer Yogaausbildung in Indien habe ich mit Mitte 20 mein Germanistik-Studium abgeschlossen und hatte einen Traum: das Schreiben zum Beruf zu machen. Mit den Jahren wuchsen meine selbstständigen Projekte, während ich mein Angestelltendasein immer weiter zurückschrauben konnte. Heute arbeite ich vollkommen selbstständig als Yogalehrerin und Autorin. Ich setze Biografien für Klienten um, schreibe Werbetexte und blogge. Diese Tätigkeiten erlauben es mir, weitestgehend ortsunabhängig zu arbeiten. Immer wieder reise ich mit meinem Notebook und hole mir weltweit Inspiration und Input für meine Texte.

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