In Schwung kommen: Tipps zur Überwindung von Prokrastination

Jedes Mal ist es das gleiche Spiel: Da ist diese eine wichtige Aufgabe, die du unbedingt fertigstellen solltest. Und was tust du? Erstmal gar nichts. Du hast ja noch Zeit. Und irgendwann wird die Zeit dann etwas knapper, also setzt du dich an deinen Computer. Aber bevor du deine Aufgabe beginnst, brauchst du noch eine Tasse Kaffee. Und ein Glas Wasser. Und ist noch ein Stück Kuchen da? Oh Gott, wie die Küche schon wieder aussieht! Da musst du jetzt aber noch schnell aufräumen. Kaum hast du das erledigt, setzt du dich aber wieder an den Computer, um endlich anzufangen. Du öffnest dein Textdokument, holst einen Stift und einen Block, öffnest Google, um die Recherche zu beginnen – und plötzlich bist du auf Facebook, um nur kurz mal nachzuschauen, was deine Freunde, zu denen du seit Jahre keinen Kontakt mehr hattest, denn heute so machen. Diese (natürlich frei erfundene) Situation kommt dir bekannt vor? Dann lies jetzt auf jeden Fall weiter! Denn heute werden wir dir erklären, wie du dich endlich dazu bringen kannst, Dinge einfach zu erledigen und nicht über Stunden, Tage, Wochen oder vielleicht sogar Monate vor dir her zu schieben.

Was du gegen Prokrastination tun kannst

Arbeitswelt | Lesedauer: 03 min | veröffentlicht am 21. Juni 2023
Zielgruppe: Arbeitnehmer:innen und Student:innen

1. Hinterfrage dein Verhalten!

Was bringt dich überhaupt dazu, Projekte aufzuschieben?

In der Theorie wäre das doch eigentlich ganz einfach: Du bekommst eine Aufgabe und erledigst sie sofort. Warum funktioniert das also in der Praxis nicht auch?

Der erste Schritt in Richtung eines prokrastinationsfreien Lebens ist es, genau diese Fragen zu klären.

  • Schiebst du Aufgaben vor dir her, weil du Versagensängste hast?
  • Oder bist du einer der Menschen, denen es einen Kick gibt, wenn sie ein Projekt erst eine halbe Stunde vor Deadline angehen?
  • Oder bereitet dir das konzentriert Bleiben an sich Schwierigkeiten?
  • Oder ist das Projekt einfach langweilig und es gäbe so viel spannendere Dinge zu erledigen?

Es gibt viele Gründe dafür, zu prokrastinieren. Nur wenn du dein Verhalten hinterfragst, kannst du deinen Hauptgrund identifizieren und passende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.


2. Mach dir die Konsequenzen deutlich!

Dass alles, das du tust (oder eben nicht tust) Konsequenzen hat, ist wahrscheinlich nichts Neues für dich. Wenn du also bemerkst, dass du schon wieder eine Aufgabe vor dir herschiebst, dann überlege dir, welche Konsequenzen es für dich haben wird, wenn du sie

  • zu spät,
  • schlampig oder
  • gar nicht erledigst.

Wirst du deine Kolleg:innen enttäuschen oder verletzen?
Wie wird dein*e Chef*in reagieren?
Wird der fehlende Bericht das neue Projekt der Firma verzögern?

Im schlimmsten Fall kannst du durch dein Verhalten große Schäden verursachen. Diese Überlegung erzeugt zwar zusätzlichen Stress, doch auf lange Sicht kann dir das helfen, endlich nicht mehr zu prokrastinieren.


3. Setze Prioritäten!

Was ist gerade wirklich wichtig?

Dass du deine Weingläser abstaubst, die du sowieso fast nie verwendest oder, dass du den Bericht für morgen fertig schreibst?

Gerade, wenn du mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen musst, ist es sehr hilfreich, sie nach Wichtigkeit zu ordnen. Und wenn du das getan hast, dann erledige die Aufgaben in genau dieser Reihenfolge. Beginn mit dem wichtigsten Punkt und wenn du alles mit hoher Priorität erledigt hast, dann kannst du dich ja immer noch um deine verstaubten Weingläser kümmern.


4. Setz dir Limits!

Hast du schon einmal etwas vom Parkinson'schen Gesetz gehört?

Laut diesem dehnt sich die Arbeit auf die Zeit aus, die für ihre Erledigung zur Verfügung steht.

Es ist also egal, wenn du nur drei Tage für ein Projekt bräuchtest – sobald du mehr Zeit dafür hast, wirst du auch mehr brauchen. Hilfreich kann es da sein, wenn du dir Zeitlimits und Ziele setzt. Nimm dir also zum Beispiel vor, dass du die Präsentation für dieses Meeting schon am Dienstag fertig hast und nicht erst am Mittwoch, wo du sie halten musst. Die verbliebene Zeit kannst du ja noch dafür verwenden, letzte Verbesserungen vorzunehmen.


5. Die 72-Stunden-Regel

Kennst du nicht? Nun, dann ist heute dein Glückstag. Laut dieser Regel solltest du jedes Projekt innerhalb der ersten 72 Stunden, also der ersten drei Tage nachdem du es erhalten hast, beginnen.

Wenn du das nicht tust, sinkt die Wahrscheinlichkeit, dass du es jemals fertigstellst, auf unter ein Prozent. Fang also mit jedem Projekt so bald wie nur irgendwie möglich an. Wenn du schon mit einem Projekt begonnen hast, dann wird es dir auch leichter fallen, daran weiter zu arbeiten.

Wir fassen zusammen

Das waren meine Tipps, wie du in Zukunft eher mit deinen Aufgaben beginnen kannst. Prokrastination ist nervig und kann im schlimmsten Fall zu einem ernsten Problem für dein Berufs- oder Studierendenleben werden. Es ist also wichtig, dass du sofort Maßnahmen ergreifst, wenn du bemerkst, dass du dazu neigst, Aufgaben immer weiter vor dir her zu schieben. Setz also sofort erste Schritte um, damit so ein Szenario, wie ich zu Beginn beschrieben habe, in der Zukunft ganz sicher nicht mehr vorkommt.

Laura Pelizzari

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