Stressfrei im Job: Tipps und Strategien zur effektiven Stressbewältigung

In unserer heutigen, westlichen Gesellschaft, die von Leistungsdruck und Perfektionismus geprägt ist, leiden viele Menschen unter chronischem Stress. Stressbewältigung ist ein Thema von hohem Interesse. Vor allem dann, wenn man in einem ungeliebten Beruf steckt und vielleicht sogar in der Familie oder der Beziehung noch Probleme hat, läuft man Gefahr, nicht mal in der Freizeit richtig abschalten zu können.

Tipps zur Stressbewältigung im Job

Arbeitswelt | Lesedauer: 5 min | veröffentlicht am 25. Juli 2023
Zielgruppe: Arbeitnehmer:innen
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„In der Ruhe liegt die Kraft“

Schlechte Arbeitsbedingungen, unflexible Arbeitszeiten, wenig Unterstützung seitens der Vorgesetzten, Angst vor dem Arbeitsplatzverlust oder einfach eine belastende Tätigkeit können zu permanentem Stress führen. Wenn der zu lange anhält, resultieren daraus gröbere Probleme und Beschwerden.

Nervosität, Kopfschmerzen und sogar Migräne, Magenprobleme, Verspannungen und depressive Verstimmungen sind Symptome, die Stress auslösen kann. Eine dauerhafte Überbelastung kann dann zu einem Zustand ständiger Erschöpfung und Abgeschlagenheit führen: dem heutzutage weit verbreiteten Burnout-Syndrom.

Um einer solchen Extremsituation vorzubeugen, ist es wichtig, dass du auf dich und deinen Körper hörst und rechtzeitig reagierst. Befolge einige einfachen Tipps zur Stressbewältigung und bleibe im Berufsleben entspannt.

Bewusstsein

Von Zeit zu Zeit müssen wir alle durch eine stressige Phase. Das gehört zum Leben dazu. Wenn es dir gerade so ergeht, ist es wichtig, dass du der Belastung offen und ehrlich begegnest. Sei nicht ignorant, höre auf dich selbst und mach dir bewusst, dass es du tatsächlich viel um die Ohren hast.

Nimm den Stress wahr und akzeptieren ihn als solchen. Das hilft dir dabei, deine Situation abzustecken und ihr ein Gesicht zu geben.

Erholungsmomente

Auch in den stressigsten Phasen kann man sich zwischendurch ein paar Minuten freischaufeln, wenn man will. Dazu ist erst einmal nötig wahrzunehmen, dass man dringend ein wenig Erholung braucht.

Schon ein paar Minuten der Ruhe können wahre Wunder vollbringen. Nimm dir einen Moment, der nur dir gehört und nutze ihn bewusst. Lass alle Gedanken an Aufgaben und Verpflichtungen los und lass ein wenig Ruhe in deinen Kopf einkehren.

Atmen

Der Atem ist das stärkste Werkzeug, um Einheit von Körper und Geist zu erzeugen. Das führt zu einem harmonischen und ausgeglichenen Gefühl. Wenn du also merkst, dass du mal wieder in Alarmbereitschaft bist und dein Blick nervös umherschweift, dann ist es Zeit dir eine Verschnaufpause zu nehmen.

Setz dich in eine aufrechte Körperhaltung und beobachte deine Atmung. Beeinflusse sie nicht, sondern lausche ihr einfach urteilsfrei.

  • Ist sie regelmäßig, ruhig und tief?
  • Oder bemerkst du unregelmäßige Kurzatmigkeit?

Du wirst sehen, wie sich dein Atem allein durch deine Aufmerksamkeit Zug für Zug verlangsamt und tiefer wird. Eine regelmäßige, ruhige Atmung ist ein sehr wirksames Mittel gegen Stress. Gerade wenn es sich um akuten Stress handelt, reicht das oft schon aus, um wieder in völlige Gelassenheit zu finden.

Natürliche Hilfsmittel

Sollten kurze Erholungsphasen und ein ruhiger Atem nicht ausreichen, um akuten Stress zu bewältigen, gibt es natürliche Hilfsmittel, die du punktuell einsetzen kannst.

  • Kamille,
  • Lindenblüte,
  • Lavendel,
  • Johanneskraut,
  • Weißdorn oder
  • Süßholz

wirken wunderbar beruhigend. Als Tee bieten sie schnelle Hilfe bei Stress. Lavendel kannst du auch als ätherisches Öl auf die Schläfen tupfen. Das Aroma verschafft deinem geplagten Geist schnelle Entspannung.

Baldrian war früher das beliebteste Beruhigungsmittel.

Als Tinktur hilft es gegen Schlafstörungen und allgemeine Nervosität und trägt so zur Stressbewältigung bei. Du kannst Baldrian auch als Wannenbad anwenden. Die wohlige Wärme des Wassers hat zusätzlich einen entspannenden Effekt.

Aus der Alternativmedizin kennen wir die Bachblüten.

Zwar wird ihnen von der Wissenschaft keine erwiesene Wirkung zugeschrieben, erfahrungsgemäß helfen die Blütenessenzen zum Beispiel in Form von Drops sehr gut bei Prüfungsstress, Ängstlichkeit und Nervosität.

Ein leckeres und zugleich sehr effektives Mittel gegen Schwierigkeiten beim Einschlafen ist warme Milch mit Honig.

Milch enthält Tryptophan und das trägt zur Bildung von Melantonin – dem Schlafhormon – bei. Honig sorgt dafür, dass das Tryptophan ins Gehirn gelangt. Somit ist warme Milch mit Honig in vielen Kulturen ein bewährter Schlaftrunk. Unter anderem das indische Ayurveda empfiehlt es.


Entspannungstechniken

Die Wege, wie Menschen in die Entspannung finden, sind vielfältig. Ein Yogakurs hilft vielen dabei, ruhig und gelassen das Berufsleben zu meistern. Dafür musst du nicht täglich praktizieren. Einmal wöchentlich ein Studio zu besuchen ist völlig ausreichend. Du wirst dort Techniken lernen, die du von der Yogamatte mit in deinen Alltag mitnehmen kannst.

Auch

  • Meditation,
  • Quigong,
  • Tai-Chi oder
  • autogenes Training

sind beliebte Methoden der Stressbewältigung. Sie lehren dich mehr Achtsamkeit. Damit hat Stress gar keine Chance, dein Erleben zu dominieren.


Natur

Die Natur wirkt sich positiv auf unser Gemüt aus. Das ist nicht nur ein Mythos, sondern mittlerweile wissenschaftlich bewiesen. Vor allem der Wald ist dafür geeignet, uns Ruhe zu schenken und den Stress zu bewältigen.

Dort ist nämlich der Sauerstoffgehalt wesentlich höher als in der Stadt. Aber damit nicht genug! Auch die Sinneseindrücke, die uns im Wald erreichen, wirken beruhigend auf den Geist. Das Vogelgezwitscher, der Geruch, das Grün stimulieren die Regeneration und Erholung.


Musik

Musik kann sehr entspannend auf den menschlichen Geist wirken. Wer welche Musik bevorzugt, wen welche Musik entspannt ist natürlich eine sehr individuelle Sache. Es liegt also an dir, zu entscheiden, was dich von stressigen Tagen runterholt und welche Töne dich eher in noch mehr Unruhe versetzen. Manche können bei Rockmusik gut abschalten, anderen brauchen etwas sehr Ruhiges, wie zum Beispiel Lautenklänge, um in die geistige und körperliche Entspannung zu finden. Probiere dich ein wenig durch und beobachte deine Reaktion auf die aufgelegte Platte.

Ein guter Tipp zum Abschalten: Spiel Delta-Wellen ab. Im Gehirn treten Wellen in dieser Frequenz auf natürlichem Weg im Tiefschlaf auf. Es gibt Töne, die genau auf dieser Frequenz schwingen. Lässt du sie im Hintergrund laufen, tritt automatisch ein Zustand der Ruhe und Entspannung ein. Probier’s aus!


Wellness

Manchmal muss man sich schon etwas gönnen!

  • Wie wäre es in einer stressigen Phase mit einem Wellnesstag mit einem lieben Menschen?
  • Die Seele in der Sauna mal so richtig baumeln lassen?
  • Oder im türkischen Dampfdom durchatmen?

Gerade bei akutem Stress tut es so richtig gut, sich ein paar Stunden Auszeit in einem Wellnesstempel zu gönnen. Die ganze Atmosphäre dort ist auf Entspannung ausgelegt, alle anderen entspannen auch. Da kann man gar nicht anders, als zur Ruhe zu kommen.


Lesen

Lesen ist ein wunderbares Mittel, um das Rattern im Gehirn auszuschalten. Wenn man sich darauf einlässt, kann ein gutes Buch das Tor zu einer anderen Welt sein.

Du vergisst deine Umgebung, deine Sorgen und Zweifel völlig und tauchst ein in eine Geschichte. Das tolle an Büchern: Sie fördern – im Gegensatz zum Fernseher – die Fantasie. Nach ein paar Stunden des Eintauchens in deine eigenen Vorstellungen, wirken die Probleme, die vorher noch so präsent waren, plötzlich nichtig und klein. Lass dich entführen!


Sport

Auch wenn Sport erst mal gar nicht nach Entspannung klingt, ist es nachweislich bestätigt, dass Bewegung Stress abbaut. Der Blutzuckerspiegel wird in Stresssituationen nämlich erhöht. Sport senkt diesen wieder und setzt noch dazu das Glückshormon Endorphin frei.

Und sei dir mal ehrlich: Hast du es jemals bereut, Sport gemacht zu haben?

Die positive Erschöpfung, die man nach einem Lauf an der frischen Luft spürt, führt zu gutem Schlaf und innerer Zufriedenheit.

Wir fassen zusammen

Das Wichtigste in Sachen Stressbewältigung ist, das Gespür für dich selbst und das, was dir gut tut nicht zu verlieren. Wenn du unter dauerhaftem Stress stehst, bist du nervös und nichts scheint mehr richtig zu gelingen. Das führt dann wiederum zu noch mehr Belastung. Merk dir also: In der Ruhe liegt die Kraft!

Maria Schätzer

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