Mit Köpfchen wählen statt quälen: Die richtige Entscheidung zwischen zwei Jobzusagen

Manchmal läuft das Leben besser als erwartet - zum Beispiel, wenn zwei vielversprechende Jobzusagen im Posteingang landen. Befindest du dich gerade in dieser Situation? Herzlichen Glückwunsch! Du kannst stolz darauf sein, gleich zwei oder gar noch mehr Unternehmen von dir überzeugt zu haben. Gerade jungen Menschen bereitet diese Lage allerdings wiederum Kopfzerbrechen, weil die Entscheidung maßgeblich über ihre berufliche Zukunft entscheiden kann. Bevor du allerdings eine Münze wirfst, lies lieber zunächst unseren Blogbeitrag.

Zwei Jobzusagen – richtig entscheiden

Bewerbungstipps | Lesedauer: 5 min | veröffentlicht am 03. Mai 2023
Zielgruppe: Bewerber*innen
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Gratulation! Mit zwei oder noch mehr Jobzusagen hast du die (Qual der) Wahl

Sich zwischen zwei Jobangeboten zu entscheiden, wird für dich umso schwerer, je länger der Job-Teil deines Lebens werden soll. Handelt es sich bei den Stellen nur um ein Praktikum und ein Sprungbrett, um Erfahrungen zu sammeln, oder willst du dich langfristig an ein Unternehmen binden und mit dieser Firma wachsen?

In jedem Fall hängt die Entscheidung sehr davon ab, was für dich in deinem Arbeits-, aber auch Privatleben eine wesentliche Rolle spielt. Bevor du eine klassische Pro-Contra-Liste anfertigst, solltest du dir also folgende elementaren Fragen stellen.


Welche Rolle spielt DEIN Arbeits- und Privatleben?

  1. 01

    Welche Kriterien sind mir wichtig?

    Zunächst gilt es, in dich zu gehen und zu erforschen:

    • Was erwarte ich von diesem Job?

    Erstelle eine Liste mit den für dich ausschlaggebenden Kriterien und überlege, wie die beiden Angebote diese jeweils erfüllen können. Dazu zählen zum Beispiel

    • das Gehalt,
    • die Arbeitsumgebung,
    • die Arbeitszeiten,
    • die Aufstiegschancen oder
    • die zusätzlichen Betreuungsangebote.

    Jeder Mensch hat einen individuellen Anspruch an das Berufsleben - sei dir im Klaren, was deiner ist.

  2. 02

    Was gibt es über meine Zielunternehmen zu wissen?

    Entscheidend ist nicht nur die Tätigkeit, die du für die nächsten Monate oder Jahre ausüben sollst, sondern auch das Milieu, in dem das ganze stattfinden soll. Die Unternehmenskultur und die Arbeitsumgebung können maßgeblich beeinflussen, wie wohl du dich schlussendlich an deinem Arbeitsplatz fühlst.

    Recherchiere also im Vorfeld:

    • Was ist die Mission, die Vision und die Werte der beiden Unternehmen, die in Frage kommen?
    • Informiere dich auch über die Arbeitskultur und den Ruf des Unternehmens und überlege dir,
    • ob du dich damit identifizieren kannst.
  3. 03

    Kann ich persönliches Feedback einholen?

    Du kannst bestens herausfinden, ob einer der beiden Jobs besser für dich geeignet ist, indem du mit aktuellen oder ehemaligen Mitarbeiter*innen des Unternehmens sprichst und dich über deren Erfahrungen kundig machst.

    Auf diese Weise kannst du aus erster Hand erfahren, wie es um die Arbeitsbedingungen steht, wie das Unternehmen funktioniert und welcher Umgang die Mitarbeiter*innen miteinander pflegen.

    Droht hinter einer hübschen Fassade vielleicht

    Nur der Austausch mit Insidern kann dich rechtzeitig darüber informieren. Nutze im Zweifelsfall auch Social Media wie LinkedIn oder Xing, um dich mit Mitarbeiter*innen auszutauschen.

  4. 04

    Wie sieht die Arbeitsumgebung aus?

    Wenn du die Möglichkeit bekommst, besuche die beiden Unternehmen und mache dir bereits ein

    • Bild von Fahrtzeit,
    • Räumlichkeiten und der
    • allgemeinen Arbeitsatmosphäre.

    Es ist wichtig, dass du dich an deinem Arbeitsplatz wohlfühlst. Die Mühe, beide Arbeitsplätze zu besuchen, kann sich also nachhaltig auszahlen.

  5. 05

    Was kann ich nachhaken?

    Wenn du bereits eine Zusage bekommen hast, kannst du auch deine vermeintlich zukünftigen Arbeitgeber*innen noch ein bisschen ausfragen. Vielleicht gibt es Fragen, die du beim Vorstellungsgespräch noch nicht angesprochen hast?

    Ein Telefonat oder der Austausch per Mail können dabei helfen, vermeintlichen Problemzonen auf den Grund zu gehen. Achte dabei nur darauf, keine Löcher in den Bauch zu fragen - das kann im Vorfeld einen negativen Eindruck bei deinem zukünftigen Arbeitgeber*innen hinterlassen, mit dem du nicht in deine neue Karriere starten möchtest.


Entscheidungshilfen bei der Jobwahl - kärntnerjobs.at


Diese Entscheidungshilfen erleichtern dir die Job-Wahl

  1. 01

    Der Klassiker: Die Pro- und Contra-Liste…

    Ob auf die Frage “Willst du mit mir gehen?” des ersten Schwarms in der Volksschule oder bei der Jobsuche im Erwachsenenleben - viele von uns haben vermutlich schon einmal auf eine simple Pro- und Contra-Liste zurückgegriffen, die sich schließlich auch als nützlich erwiesen hat.

    Ihre Effektivität ist schließlich auch nicht zu leugnen - immerhin fällt uns oft erst auf, wie es sich mit den Vor- und Nachteilen verhält, wenn man es durch die Niederschrift auch bildlich vor Augen hat.

    Frage dich beim Erstellen:

    • welcher Job bietet mir langfristig besseren Aufstiegschancen und Möglichkeiten für meine Weiterbildung?
    • Welcher Job passt besser zu meinen persönlichen Zielen?

    Lass dabei vor allem die Erkenntnisse aus deinen bisherigen Recherchen einfließen. Deinen Entscheidungsprozess zu visualisieren, kann dir schlussendlich dabei helfen, den richtigen Schritt zu gehen.

  2. 02

    …mit Gewichtung

    Es handelt sich quasi um die Contra Liste für Fortgeschrittene und kleine Mathe-Enthusiast*innen. Nicht jeder Vorteil und jeder Nachteil ist oft gleichermaßen bedeutungsvoll und ausschlaggebend für deine schlussendliche Job-Wahl.

    Manchen sind flexiblere Arbeitszeiten wesentlich wichtiger als ein saftiges Gehalt, bei anderen verhält es sich umgekehrt. Verpasse deinen Kriterien Gewichtungen, damit manche doppelt oder gar dreifach zählen. Das funktioniert zum Beispiel durch ein simples Punktesystem:

    Sehr wichtig - 3 Punkte

    Wichtig: 2 Punkte

    Eher unwichtig: 1 Punkt

    Zähle die Punkte am Ende zusammen und treffe deine Entscheidung anhand des Resultats.

  3. 03

    Trumpf spielen

    Ziehe etwas zu Rate, das du schon als Kind geliebt hast: erstelle eine Quartettkarte von den jeweiligen Job-Angeboten mit allen Kriterien, die dir wichtig sind. Für manche abstrakte Kriterien kannst du ebenfalls Punkte verteilen, um sie miteinander messen zu können. Lasse die beiden “Karten” dann in der jeweiligen Kategorie gegeneinander antreten. Das Unternehmen, das am Ende mehr “Stiche” holt und in mehr Kategorien die Oberhand hat, gewinnt dich schließlich als Arbeitskraft.

  4. 04

    Beratung von außen

    Natürlich solltest du niemals deine Eltern oder eine gute Freundin über deine Zukunft entscheiden lassen. Manchmal kann es aber helfen, eine zweite oder dritte Stimme zu Rate zu ziehen, weil du vor lauter Grübelei im wahrsten Sinne “betriebsblind” geworden bist.

    Ein neutraler Standpunkt hilft dir vielleicht dabei, die Dinge wieder klarer zu sehen. Ziehe allerdings stets jemanden zu Rate, der dich, deine Fähigkeiten, Ziele und Bedürfnisse einschätzen kann und dessen Urteil du vertrauen kannst.

  5. 05

    10-10-10 Methode

    Diese Methode stellt dich vor drei einfache Fragen:

    “Welcher Job passt besser zu mir in…?”

    • a. 10 Tagen?
    • b. 10 Monaten?
    • c. 10 Jahren?

    Diese Fragen können dir dabei helfen, die zeitlichen Dimensionen deiner Entscheidung besser einschätzen zu können und dich davor schützen, spontanen oder akuten Impulsen nachzugehen, die du später bereuen könntest.

Wir fassen zusammen

„Listen to your Heart“

Bei aller Vorsicht, die du bei deiner Jobauswahl walten lässt, sollte dir dennoch immer bewusst sein: wenn du bereits zwei Zusagen erhalten hast, bist du bereits dabei, auf deinem Berufsweg alles richtig zu machen.

Wer sich aus Zukunftsangst zu sehr den Kopf zerbricht, neigt zu Vermeidungsverhalten, das nur zusätzlich belastet und dich am Ende gar die falsche Wahl treffen lassen könnte. Oftmals hast du bei solchen Entscheidungen bereits ein Bauchgefühl, welche Auswahl die richtige ist, und willst dich eigentlich gar nicht mehr umentscheiden. Wenn dieses Bauchgefühl auch nach der zwanzigsten Risikoanalyse nicht weicht, solltest du darauf hören.

Und außerdem: selbst, wenn du diese Auswahl an einem Punkt in deiner Karriere bereuen könntest, gilt immer: Fehler machen ist menschlich - wenn es zu diesem Zeitpunkt die richtige Entscheidung war, dann war sie auch nicht falsch. Wenn alle Stricke reißen, bleibt dir immer noch “Kopf oder Zahl” und du lässt die altbewährte Münze über dein Schicksal entscheiden - immerhin hast du dann auch wirklich nichts falsch gemacht.

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